Die Gesellschaft verändert sich. Wir werden älter, wir leben länger und immer weniger Kinder werden geboren. Ein Fünftel der europäischen Bevölkerung war laut EUROSTAT-Umfrage im Jahr 2017 über 65 Jahre alt und der Trend zur immer älter werdenden Bevölkerung wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken. Dieser europaweite demographische Wandel resultiert in einer immer älter werdenden Erwerbsgesellschaft, was zu Herausforderungen in zahlreichen sozialen Angelegenheiten führt und sich auch auf den Bildungssektor auswirkt.
Lernen und Bildung geben uns die Möglichkeit, die Generationenbeziehungen zu überdenken. Anstatt die Generationen voneinander zu trennen, wird eine Verbundenheit zwischen den verschiedenen Generationen benötigt, um so soziale Ausgrenzung, Altersdiskriminierung und defizitiäre Sichtweisen auf ältere Personen zu bekämpfen. Heutzutage wird nicht von einer “wohlverdienten Pension” gesprochen, vielmehr tritt immer öfter ein Pensionsschock nach Beendigung des Berufslebens auf. Dies zeigt sich darin, dass Menschen das Gefühl haben, nicht mehr gebraucht zu werden, was sogar zu Depressionen führen kann. Natürlich trifft das nicht auf alle zu, die in Pension gehen, aber dennoch markiert der letzte Arbeitstag den Beginn einer vollkommen neuen Phase im Leben. Laut dem American Institute of Stress nimmt die Pension Platz 10 auf einer Liste der 43 stressbehaftesten Ereignisse ein.
Diese Aspekte haben das Projektteam dazu geführt, diese Projektidee zu entwickeln, da die Maßnahmen, um diese Probleme zu beseitigen, äußerst selten sind. Der Ansatz des IGL ist nicht völlig neu, doch derzeit dominiert jene Art von Lernprozess, in der die jüngeren Menschen die älteren unterrichten, vor allem in Bezug auf Technologien. Das Projekt AGE:WISE initiiert somit einen bedeutenden Rollenwechsel im Rahmen von IGL-Settings.